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Leinen los

by Rüdiger Kirsch

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1.
Nutze die Zeit Weißt du noch, wir wollten raus, ins große Glück. Nur zu, nach vorne gehen, nie zurück. Wir träumten unsre Kinderträume, wir träumten von dem großen Ziel. Uns nährte unsere Sehnsucht, von nichts hatten wir so viel. Weißt du noch, was uns in jener Zeit verband? Wir hielten uns, wir hielten unsere Hand. Und nichts konnte uns trennen, wir gingen durch dünn und dick. Den langen Weg nach Hause rennen war unser größtes Kinderglück. Du warst mein bester Freund in jener frühen Kinderzeit. Doch wir haben uns verloren. Manchmal wünscht‘ ich sie noch mal von vorn, jene Zeit. Die Jahre haben mich geschliffen, seit jenen Tagen, Stück für Stück. Fast zu spät habe ich begriffen: Nutze die Zeit – sie kommt nie mehr zurück. Weißt du noch, wir lagen dort an unserem Strand, das Meer im Blick und Kiefernduft wehte vom Land. Dort war unsere Insel, ein Stück weit auch zu Haus‘. Wir liebten dieses Paradies – und liebten uns dort auch. Weißt du noch, die bunte Wiese dort im Wald, wo Vogelgezwitscher aus knorrigen Bäumen hallt. Dort gaben wir das Ja-Wort, dort schworen wir uns ein, in Liebe beieinander für immer da zu sein. Von hoher Macht verbunden, so waren wir vereint. Doch du hast den Weg zu mir verloren. Manchmal wünscht‘ ich sie noch mal von vorn, jene Zeit. Die Jahre haben mich geschliffen seit jenen Tagen, Stück für Stück. Fast zu spät habe ich begriffen: Nutze die Zeit – sie kommt nie mehr zurück. Nutze die Zeit – sie kommt niemals mehr zurück. © Rüdiger Kirsch 2017
2.
Kleiner Freund (Jaro) Kommst mir zugeflogen, Arme ganz weit auf. Bist mir so gewogen, Kinderlachen zu Hauf. Augen voller Liebe, wärmen mir mein frierendes Herz. Dass es immer so bliebe, wünsch` ich mir mit bittersüßem Schmerz. Ich werd‘ an deiner Seite geh’n, solang‘ wie ich leb‘. Ich bin immer für dich da. Ich werde immer zu dir steh’n, solang wie es geht – bis zum allerletzten Tag. Steckst mich an mit Leben. Fragst nie nach Konsequenz. Bist vom Höchsten der Segen, bist im Winter mein Lenz. Zeigst mir, was ich vergessen (hab‘) – ein off’nes Herz weit und breit. Würden alle so messen wie du, gäbs kein Elend und kein Leid. Ich werd‘ an deiner Seite geh’n, solang‘ wie ich leb‘. Ich bin immer für dich da. Ich werde immer zu dir steh’n, solang wie es geht – bis zum allerletzten Tag. Werde dir nichts raten. Geh deinen Weg nur allein. Will auch nichts erwarten. So, wie es kommt, soll es sein. Doch ich werde dich tragen – fällst du irgendwann mal hin. Werd‘ nie müde zu sagen, dass ich immerzu ein Freund für dich bin. Ich werd‘ an deiner Seite geh’n, solang‘ wie ich leb‘. Ich bin immer für dich da. Ich werde immer zu dir steh’n, solang wie es geht – bis zum allerletzten Tag. © Rüdiger Kirsch 2017
3.
Gestohlene Kinder Sie kamen am Abend, am Tag und bei Nacht. Du schautest nur fragend: Was habt Ihr nur gemacht? Um Leben zu schenken warst du an ihrem Ort. Sie wollten nur lenken und nahmen es dir fort. Ein Kind gebor‘n, - sogleich verlor’n, auf Sand gebaut - das Kind geraubt. Gefälschte Papiere, Betrug im trüben Licht. Doch all ihr Geschmiere ändert dennoch die Wahrheit nicht! Die fahl graue Zelle, bei Tag und bei Nacht, in gleißender Helle. Um Nachtschlaf gebracht. Verhöre am Morgen, des Nachts und auch bei Tag. Und ständige Sorgen, dass du nichts Falsches sagst. Freiheit erträumt - sich aufgebäumt. Denn nur verliert - der nichts riskiert. Sie wagten ihr Leben im nächtlich kalten Wind. Sie wollten bewegen. Der Staat nahm dafür sich ihr Kind. Ein Tal voller Tränen, kein Schlaf in der Nacht. Das Herz schwer vom Grämen, die Jahre mit Suchen verbracht. Gesucht, um sich selbst zu finden und auch das abhandene Kind. Wie soll man verwinden, wenn nichts bleibt, außer Zweifel und Wind? Ein Leben lang - vor Kummer krank. Viel tausend Mal - dieselbe Qual. Ein Vater, die Mutter, ein Kind sucht weit und breit. Der Mensch gehört zu seinen Wurzeln bis in alle Ewigkeit! Der Mensch gehört zu seinen Wurzeln bis in alle Ewigkeit. Und was du letztlich nur willst ist Klarheit, ist Wahrheit, ist Ruhe und Frieden im Herzen – ist einfach nur Gerechtigkeit! © Rüdiger Kirsch 2018
4.
Du und ich 04:00
Du und ich Komm an meine Seite, lehn‘ dich bei mir an. Such doch nicht das Weite! Fang‘ zu lieben an! Lass dein Herz nur reden, schweigen soll Verstand! Lass dich fallen, jetzt und hier, tief in‘s Zauberland. Und wohin auch uns’re Reise geht, wir sind uns immer nah. Sind wir auch getrennt durch Raum und Zeit. Fest verbund’ne Herzen brechen nie entzwei. Du und ich, auf uns’rem Weg, und doch sind wir frei. Dein Herz wird dich leiten, wenn du’s nur reden lässt. Liebe – sich verbreitend – wird zum schönsten Fest! Seelen sind verbunden von der höchsten Macht. Unser Herzen-Miteinander wird von ihr bewacht! Und wohin auch uns’re Reise geht, wir sind uns immer nah. Sind wir auch getrennt durch Raum und Zeit. Fest verbund’ne Herzen brechen nie entzwei. Du und ich, auf uns’rem Weg, und doch sind wir frei. Liebe ohne Leiden! Wo führt sie uns hin? Sie ist doch bei uns beiden tief in Herz und Sinn. Lass uns ohne Grenzen miteinander sein! Dann bleibt’s in den Herzen warm – leuchtend heller Schein. Und wohin auch uns’re Reise geht, wir sind uns immer nah. Sind wir auch getrennt durch Raum und Zeit. Fest verbund‘ne Herzen brechen nie entzwei. Du und ich, auf uns’rem Weg, und doch sind wir frei. Liebe, was für ein Geschenk! Doch sie lässt auch frei! © Rüdiger Kirsch 2019
5.
Leinen los 03:57
Leinen los Aus dem Nichts begegnet, von Blitz und Donner gerührt. Der Augenblick gesegnet, von hoher Macht geführt. Zwei Herzen schlugen füreinander und waren sich plötzlich so nah. So dicht, so eng beieinander, wir wussten nicht, wie uns geschah. Die Welt hörte auf sich zu drehen, und Licht flutete uns’ren Raum, um endlich die Liebe zu sehen. Es gab nur uns beide – so wie im Traum. Wie zwei alte Seelen, tausend Jahre bekannt, alte Fabelwesen – uralt seelenverwandt. Wir hatten uns verloren und gewannen uns wieder neu. Wie Kinder neu geboren, wahre Liebe, ganz ohne Scheu. Wir haben zusammengehalten, wir liebten auf Teufel komm raus. Was konnte uns dennoch spalten? Das Nest fiel vom Baum – das Vöglein flog aus. Die Liebe ist nicht geblieben. Sie verflog mit dem Wind. Was hat sie von uns getrieben? Werd‘ ich noch einmal zum Kind, das völlig frei ohne Sünde, eine neue Liebe wird seh’n? Wie gut es mir jetzt wirklich stünde auf eigenen Wegen zu geh’n. Ich würde so gern bei dir bleiben, doch es klingt wie geschmolzenes Glas. Blieb ich da, könnt ich mich nicht mehr leiden, Ich lasse dich zieh‘n – ohne Hass. Wir haben einander gehalten, wir ließen einander nicht los! Doch nun sind wir nicht mehr die Alten. Ich geh‘ meinen ureig‘nen Weg. Leinen los! Leinen los! Leinen los! © Rüdiger Kirsch 2016
6.
Meine Insel 03:10
Meine Insel Wo die Liebe nichts fordert, nichts will, wo mein Herz alle Freiheiten hat, wo Gedankengespenster sich im Nichts verlier’n, wo das Kind in mir sich den Erwachsenen packt und mit großen Kinderaugen zeigt, wie man noch über Wunder staunt. An diesem Ort, da steht mein Haus, für mich auf Fels erbaut. Nur dort fühl ich mich ganz zu Haus – nur da gehöre ich hin! Denn da ist meine Insel, auf der ich geborgen bin. Wo die Liebe den Hass niederringt, wo’s kein‘ Neid gibt und keine Gewalt, wo die Menschen noch Gönner und nicht Herrscher sind, wo noch Herzen regieren, dort wird mir nie kalt. Und verfolgte Menschenseelen jeden Schutz finden, den es braucht. Ich will nur da zu Hause sein, wo das Feuer der Liebe raucht. Nur dort fühl ich mich ganz zu Haus – nur da gehöre ich hin! Denn da ist meine Insel, auf der ich geborgen bin. Wo noch echte Aufrichtigkeit wohnt, wo noch Gut über das Schlechte siegt, wo der Mensch wirklich lebt und sich von Herzen freut, wo ein glückliches Kind noch in deinen Arm fliegt, und Vertrauen und Nächstenliebe keine leeren Worthülsen sind – komm, träum‘ mit mir von so einer Welt, wo wir Menschenbrüder sind. Nur dort fühl ich mich ganz zu Haus – nur da gehöre ich hin! Denn da ist meine Insel, auf der ich geborgen bin. Und willst du das auch, na dann komm einfach mit, und wir werden noch einmal zum Kind. Und da ist dann unsere Insel, auf der wir geborgen sind. © Rüdiger Kirsch 2016
7.
Charly (Freundschaft) Und so oft, wenn sich der Kopf mir dreht und Kälte mich umgibt, wärmt mich dein strahlend klarer Blick. Wenn sich dumpfes Grau, so schwer wie Blei, um meine Seele legt, bringst du in’s Leben mich zurück. Gabst in all‘ den vielen Jahren deine Freundschaft und mir Mut, hast nie gegängelt, nahmst mich, wie ich bin. Wenn Verzweiflung mich ergriff, tat dein Trost mir einfach gut, und so geh’n aus all‘ den Jahren jene Bilder durch meinen Sinn. Weisst du noch, wie’s damals anfing bei dem Militärverein, wo wir uns zum ersten Mal geseh’n? Als zwei Blicke sich begegneten im trüben Lampenschein, ohne Worte schienen wir uns zu versteh’n. Nicht Befehl und nicht Gehorsam, der uns drückte Tag und Nacht, schweißte uns zusammen, machte dich zum Freund. Es war diese unerklärbar, und doch spürbar starke Macht, die ein Mann ansonsten fühlt, wenn er mit Herz um seine Liebe freit. Tja, wir haben viel geredet, in so manch‘ durchzechter Nacht, trotz Alkohol mit völlig scharfen Sinn. Es gab keine Belehrungen, wir haben viel gelacht, wofür ich heut‘ noch völlig dankbar bin. Es gab weder Monologe oder fade Laberei, du redetest mit Feuer tief im Blick, es entstanden Geistesblitze, es wurd‘ Neues in uns frei, noch heute wird mir‘s warm – denk‘ ich an jene Stunden zurück. War es die gestorb’ne Liebe, die mich an mir zweifeln ließ, oder ritt mich im Galopp der Teufel gerad‘. War der Tod des Sohnes dunkle Mauer rund um mein Verlies, befreitest du mich durch den guten Rat. Du hast immer fest zu mir gestanden, nie gefragt: Wofür? Verdient hab‘ ich das wirklich manchmal nicht. Wie oft war ich es der zwischen uns verriegelte die Tür, doch aufgesperrt hast du sie. Gedankt hab ich’s bis heute nur sehr schlecht. In all‘ den langen Jahren ging ein jeder seinen Weg, mal war’n wir fern, doch immer war’n wir nah. Ich sag dir viel zu selten, wie sehr ich dich wirklich mag, als sei es ein Geheimnis, das nur ich selber sah. Du weißt mehr von mir, mein Freund, als jeder and’re auf der Welt, doch nutzt du nie dein Wissen als Gewehr. Und klingt’s auch schwülstig, sage ich, für jeden Batzen Geld und Gold und Reichtum gäb‘ ich unsere Freundschaft nie, niemals her. © Rüdiger Kirsch 1997
8.
Flieg‘ zu den Sternen Wir haben uns gefunden, so furchtbar lang gesucht. Die Wege war’n verwunden, so vieles schon versucht. Dann kam sie in mein Leben, und nichts mehr ist, wie es einmal war. Und ich begann‘ zu schweben. Die Liebe, sie ist einfach wunderbar. Mit tiefen Zweifeln in mir und Angst und war ich verzagt. Stand mut- und kraftlos vor ihr und hab mich nichts gewagt. Mit Pauken und Trompeten kam sie zu mir und hat mich geweckt. Ich platz‘ aus allen Nähten! Mit Liebe bin ich ganz warm zugedeckt. Flieg‘ zu den Sternen, flieg‘ durch Raum und Zeit. Fliege bis hinter den Mond. Du, meine Sehnsucht, zur Liebe bereit, die tief, ganz tief in mir wohnt. Spür‘ ihre warme Nähe, seh‘ ihren Lichterglanz. Ihr Herz, das groß ich sehe, umgibt ein Sternenkranz. Sie ist das, woran ich glaube, Sie ist mit meinem Herzen verwandt. Mir nichts den Schlaf mehr raube, hab Dank für die von dir gereichte Hand. Sie ist das Glück, ist Hoffnung, ist meine Wiederkehr, ist meiner Seele Öffnung. Ich geb‘ sie niemals mehr her. Sie kennt mein Fühlen und mein Denken, wir sind zu zweit, und doch, wir sind eins. Sie wird mich sicher lenken. Welch‘ ein Geschenk ist sie und auch noch meins. Flieg‘ zu den Sternen, flieg‘ durch Raum und Zeit. Fliege bis hinter den Mond. Du, meine Sehnsucht, zur Liebe bereit, die tief, ganz tief heut‘ und auf ewig in mir wohnt. © Rüdiger Kirsch 2015
9.
Von Luv nach Lee Du gingst mit mir auf große Fahrt, wir wollten um die Welt, die Koffer voll mit Abenteuern und mit wenig Geld. Ganz gleich, wie hoch die Wellen war‘n, egal mit welcher Gischt, es machte uns rein gar nichts aus, die Angst war weggewischt. Im Leben, ja, so dachten wir, geh‘n wir uns nie verlor‘n. Wir hatten uns ganz fest und frei die Ewigkeit geschwor‘n. Das Schiff kann niemals sinken, ja, genau so glaubten wir. Wir ahnten nicht, das Schiff war leck und letztlich aus Papier. Wir haben uns fast nie nach einem festen Kurs gefragt, und dümpelten so vor uns hin, der Navigator hat versagt. Und nun hat alles Dümpeln ein Ende, und ich lege mich nicht mehr von Luv nach Lee. Ich nehm‘ das Steuer fest in beide Hände, und bleibe auf festem Kurs, auch in stürmischer See. Der Wind blies in die Segel, und das Schiff gewann an Fahrt. Mal war ich Kapitän, mal Smut, und manchmal war ich Maat. Die Tampen, schien’s, sie hielten fest die Segel voll im Wind. Es gab mal Ebbe und mal Flut, wie halt Gezeiten sind. Wo könnten schon Untiefen sein, die unser Schiff verschlingen? Und würde der Klabautermann uns jemals niederringen? Von fernen Ländern träumten wir, von Freiheit, und vom Glück. Doch unser Glück war längst schon fort und kam nicht mehr zurück. Am Horizont kam öfter schwere Dünung angerollt, und jeder Sturm war dann von leiser Flaute gefolgt. Und nun hat alles Dümpeln ein Ende, und ich lege mich nicht mehr von Luv nach Lee. Ich nehm‘ das Steuer fest in beide Hände, und bleibe auf festem Kurs, auch in stürmischer See. So manchen Hafen liefen wir schon lange nicht mehr an, war‘n öfter mal im Trockendock, wo es von vorn begann. In ruhigen Gewässern gab’s noch höchstens stille Fahrt. Am Rumpf zerplatzte Niet für Niet ganz langsam jede Naht. Der Rost fraß sich ganz still und heimlich erstmal durch den Bug. Die Reederei wollt‘ es nicht seh’n, erlag dem Selbstbetrug, Kein neuer Anstrich half durch an Skorbut erkrankte Crew. Das Schiff lief voll aufs Riesenriff und sank dahin im Nu. Den Fischen dient es heute als ein künstliches Riff. Und jeder von uns beiden fährt längst sein eigenes Schiff. Und nun hat alles Dümpeln ein Ende, und ich lege mich nicht mehr von Luv nach Lee. Ich nehm‘ das Steuer fest in beide Hände, und bleibe auf festem Kurs, auch in stürmischer See. Und ja, ich bin schon oft gestrandet, doch deshalb bin ich längst kein altes Wrack! © Rüdiger Kirsch 2016
10.
Nur für die Liebe Menschen, die sich hassen und sich einfach nicht versteh‘n, die vor lauter Blindheit keinen geraden Weg mehr seh‘n. Für die Krieg, Gewalt und Mord die gerechte Sache ist, diese Menschheit, die nur fort gleich mit Gleichem misst. Die Herzen tragen, kalt wie Stein, in zerstörerischer Wut, ihren Kindern zerschlagen Herz und Bein. Mir kocht dabei das Blut! Die auf Trümmern ihres Schlachtfeld’s sich im Reigen tanzend dreh’n. Doch die Liebe kann es heilen. Mit dem Herzen sollst du seh’n. Nur für die Liebe möcht‘ ich werben, denn für die Liebe solltest du alles tun. Und für die Liebe geh‘ nur über Scherben, und du wirst dir dabei nicht weh zu tun. Würd‘ in keinen Krieg zieh’n, der zum Ziel nur Töten weiss. Gegen diesen Wahnsinn angeh’n, bis die Armada „Frieden“ heisst. Oder liess ich mich zerbrechen, von den Schergen der Gewalt? Würd‘ ich, was sie woll’n aussprechen, bis es von den Wänden hallt: „Hier schreit der, den sie verbogen, wie es ihnen so gefiel, sich verkauf hat, betrogen seiner Freunde und sein Ziel!“ Nein! Ich würde gerade da steh’n, diesen Sieg für sie gäb’s nicht. Nur die Liebe kann mich brechen, wärmt sie mich mit ihrem Licht. Nur für die Liebe möcht‘ ich werben, denn für die Liebe solltest du alles tun. Und für die Liebe geh‘ nur über Scherben, und du wirst dir dabei nicht weh zu tun. Lieb‘ mit Herz und Seele, und begreif, was wirklich ist. Werde nochmal Kind, mein Freund, und werde, wer du bist. Und lass dich nicht verdriessen, und du wirst nie untergeh’n. Und wenn du auch mal fällst, es heisst immer auf zu steh‘n. Geh‘ deinen Weg, und geh‘ in grad‘, und lieb‘ zuerst dich selbst. Denn deine Liebe ist das Glück, das du in Händen hältst. Und bück‘ dich nicht vor anderen, und mach dich niemals klein. Denn dann, mein Freund, wirst du bestimmt in Glück und Liebe sein. Nur für die Liebe möcht‘ ich werben, denn für die Liebe solltest du alles tun. Und für die Liebe geh‘ nur über Scherben, o und du wirst dir dabei nicht weh zu tun. © Rüdiger Kirsch 1996
11.
Gib nicht auf Wirst du den Weg mit dir geh’n? Bleibst du bei dir an deiner Seite? Wirst du ganz achtsam nach dir seh’n? Verlierst du dich in jener Weite, die kein Vor hat und auch kein Zurück? Gehst du mit dir dann doch noch Stück für Stück? Nimmst du dich bei der Hand, führst dich ins Licht? Gib nicht auf, verlier‘ dich nicht! Gib nicht auf zu geh’n, gib nicht auf zu steh’n. Gib nicht auf! Gib nicht auf! Bleib auf deinem Weg, es ist dein eig’ner Weg. Gib nicht auf! Gib nicht auf! (2 X) Wie oft hast du dich schon gefragt, wo liegt der Sinn in deinem Handeln? Wie oft hast du dir schon gesagt, du willst auf neuen Spuren wandeln. Und doch, die Angst, sie lag wie Blei auf dir, nahm dir den Mut, und du bliebst nicht bei dir. Sie ließ dich scheitern an dem eigenen Traum. Steh‘ wieder auf, nimm dir den Raum! Gib nicht auf zu geh’n, gib nicht auf zu steh’n. Gib nicht auf! Gib nicht auf! Bleib auf deinem Weg, es ist dein eig’ner Weg. Gib nicht auf! Gib nicht auf! (2 X) Und dieser Satz: Das schaffst du nie! Es sind nur Andre, die’s erreichen. Hast immer wieder weiche Knie und wirst vor Scham vor dir erbleichen. Es ist so leicht über die Andren nachzudenken, anstatt sein Leben selbst mit Mut zu lenken. Drum reiß‘ sie ein, in deinem Kopf, die Wand, und nimm dein Herz in deine Hand. Gib nicht auf zu geh’n, gib nicht auf zu steh’n. Gib nicht auf! Gib nicht auf! Bleib auf deinem Weg, es ist dein eig’ner Weg. Gib nicht auf! Gib nicht auf! (2 X) © Rüdiger Kirsch 2016
12.
Wie Nolte 04:48
Wie Nolte Neulich traf ich einen Herrn, der mich aus großen Augen sah, seine Nase rümpfte und den Blick verzog. Erst beim zweiten Hinseh’n wurde mir dann schnell gewahr, daß es mein spiess’ger Nachbar war, der seine Frau betrog. Als er mich erkannte wurde seine Miene hell, und er grüßte freundlich schleimend „Guten Tag“. Und dann ging er um die Straßenecke, furchtbar schnell, und ich weiß, daß er mich überhaupt nicht mag. Dafür quatscht er gern und viel, um Inhalt geht’s da nicht. Hauptsache ist, daß es um die Andren geht. Von mir sagt er beispielsweise: Ich wär nur ein Wicht, der nicht einmal eine Fremdsprache versteht. Ich sei ein Nicht-Zähneputzer und ein störrischer Idiot, ein Tapetenkleister-Trinker und ein Blödmann, ein im-Wald-ein-Häufchen-Macher und ich sähe manchmal Rot, und ich hätte sie nicht alle mehr beisammen. Ja nun, ich halte es da wie der alte Nolte, das war ein Mann, der seine eige’nen Schritte lenkt', der Nolte machte nämlich nur so wie er wollte. Und mir ist schnurz was da ein andrer von mir denkt. Der Nolte machte nämlich nur so wie er wollte. Und mir ist schnurz was da ein andrer von mir denkt. Und im Erdgeschoss in unserem alten, roten Backsteinhaus wohnt Frau Niederträchtig mit dem kleinen Hündchen. Mit den Lockenwicklern in den Haaren sieht sie sehr schräg aus, und nur ihr Hund dient ihr noch für ein Schäferstündchen. Diese Dame weiß im Leben andrer wirklich gut Bescheid, und sie dient so gern‘ als eine Info-Quelle. Über jeden führt sie Buch, und sie weiß alles weit und breit, hat für jeden den passenden Tratsch zur Stelle. Sie hängt stundenlang im Fenster und glotzt auf die Straße raus, damit ihr im Leben wirklich nichts entgeht. Hält der Postmann auf der Straße stürmt sie ganz schnell raus, sackt die ganze Post fürs Haus ein, ihr versteht? Sie schaut erstmal was für wen kam und wer wo sich etwas kauft, oder kommt ein Brief vom Amt oder Gericht. Und dann erzählt sie jedem, wer hat was „auf Pump“ gekauft, und ich, ich zahl` die Rechnung einfach nicht. Ja nun, ich halte es da wie der alte Nolte. das war ein Mann, der seine eige’nen Schritte lenkt', der Nolte machte nämlich nur so wie er wollte, Und mir ist schnurz was da ein andrer von mir denkt. Der Nolte machte nämlich nur so wie er wollte. Und mir ist schnurz was da ein andrer von mir denkt Da ist Herr Direktor Kläglich, der die Frau und Kinder schlägt, der des Nachts in fremde Fensterscheiben giert, der im Stadtpark bei den Kindern auch mal keine Hose trägt, und sich auf dem eig‘nen Block dafür die Parksünder notiert. Vor dem Herrn Direktor hab fein Acht, sei auf der Hut, Herr Direktor ist eine linke Bazille. Der lebt von Versicherungs- und auch dem Steuerbetrug, und ist Stammgast in der Rotlicht-Destille. Auch der Herr Direktor meint er kenne mich genau, und er könne über mich gern Auskunft geben. Und so sagt er and’ren, ich schlag öfter meine Frau, und die Kinder würden ängstlich vor mir beben. Ich würd Parksünder anzeigen, oder wenigstens notier’n, und den Schnaps tränke ich aus 2-Liter-Flaschen. Und ich kröche in den Stadtpark öfter mal auf allen Vier’n, und Cannabis würd ich auch ganz gerne naschen. Ja nun, ich halte es da wie der alte Nolte, das war ein Mann, der seine eige’nen Schritte lenkt', der Nolte machte nämlich nur so wie er wollte. Und mir ist schnurz was da ein andrer von mir denkt. Der Nolte machte nämlich nur so wie er wollte. Und mir ist schnurz und völlig Latte, und geht mir so am Allerwertesten vorbei. Ja, mir ist schnurz, was da ein andrer von mir denkt. © Rüdiger Kirsch 2018
13.
Wie lieb ich sie Von draußen scheint das Mondlicht silberhell zu uns beiden herein. Ich liege neben ihr, noch wach. Ich schlafe noch lange nicht ein. Und wache über ihre Träume, sie ist im Abenteuerland. Und alle Sorgen sind verflogen, ein Bild mir so vertraut und wohl bekannt. Tauch ein in die Flut der Sterne. Tauch in ein Meer voll bunter Phantasie. Noch liegt der Tag in weiter Ferne. Wie lieb ich diesen Moment. Wie lieb ich sie. Steht sie grad fest in Nebelschwaden? Jagen Fabelwesen sie in ihrem Traum? Das Licht der Sterne funkelt hell, Magie durchflutet nun diesen Raum. Ich schreib‘ das schönste Märchen mit zartem Finger sanft auf ihre Haut. Und hauch‘ es dann in ihre Seele. Ich wünsche ihr, sie träumt es, eh der Morgen graut. Tauch ein in die Flut der Sterne. Tauch in ein Meer voll bunter Phantasie. Noch liegt der Tag in weiter Ferne. Wie lieb ich diesen Moment. Wie lieb ich sie. Geht sie im Traum auf ferne Reisen, fliegt sie mit eigenen Flügeln hinfort? Schwebt sie in Sphären ohne Angst, beherbergt sie ein friedlicher Ort? Ich wünschte, ich wär‘ in ihren Träumen an ihrer Seite ganz fest dabei. Und wir besiegen Hass und Falschheit, besiegen alles Leid, wir, wir zwei. Tauch ein in die Flut der Sterne. Tauch in ein Meer voll bunter Phantasie. Noch liegt der Tag in weiter Ferne. Wie lieb ich diesen Moment. Wie lieb ich sie. Wie lieb ich diesen Moment. Ich liebe sie. © Rüdiger Kirsch 2017
14.
Hab mein Leben, habe meine Zeit. Ich werd‘ noch nicht gehen, bin noch nicht bereit. Da warten noch Wunder. Da ist noch so viel. Will es noch erleben, es gibt noch ein Ziel! Ich will doch nur den Himmel seh‘n, will über weiße Wolken geh’n! Am Ende des Tages, fern von Schmerzen und Leid, funkelt noch mein Stern, leuchtet hell und weit. Meine Wege führen mich dort hin, wo ich völlig frei, völlig sorglos bin. Mein Herz wird mich führen, sicher durch dunkle Nacht. Kann noch deutlich spüren, wie man von Herzen lacht. Sauge das Leben in mich ein. Werd‘ eins mit Freud‘ und Liebe sein. Am Ende des Tages, schon im dämmernden Schein, dort gibt es noch Licht, werd‘ ich bei mir sein! All‘ die Hoffnung, stirbt sie nicht zuletzt? Es ist doch der Glaube, der die Berge versetzt! Hab es selbst in den Händen, hab es selbst so gewählt. Lauf, mein offenes Herz, das es dir an nichts fehlt! Der lange Weg, er ist das Ziel. Ich will nicht wenig, ich will viel! Am Ende des Tages, wenn Freund Hein mich dann holt. Ja, dann werd‘ ich sagen: Es hat sich gelohnt! Am Ende des Tages, wenn die Nacht mich besiegt, sag‘ ich nur: Das Leben – wie sehr hab ich‘s geliebt! © Rüdiger Kirsch 29.01.2021

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Die Zuhörer erwartet eine kleine Reise durch die Gefühlswelten der Menschen, durch das tägliche Leben mit seinen Höhen und Tiefen, und ein Einblick in die Betrachtungsweise aus dem Leben des Liedermachers Rüdiger Kirsch.
Wer hätte die Themen, die der Liedermacher anspricht, nicht schon selbst auf die eine oder andere Art erlebt?
60 Minuten, von denen keine einzige auch nur ansatzweise langweilig ist!

PS: Gebt niemals auf, liebe Freundinnen und Freunde!

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released April 16, 2020

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Rüdiger Kirsch Dresden, Germany

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